Reißlack-Effekt
Diesen Effekt kann man erreichen durch verwenden eines speziellen Reißlackes, der extra dafür entwickelt ist um diesen Riss-Effekt zu erzeugen.
Da dieser Reißlack allerdings meist in anderen Bereichen wie z.B. im Dekobereich mit Acrylfarben oder im Holzbereich verwendet wird, und der geeignete Reißlack für den Lackierbereich meist einen stolzen Preis hat, wird bei diesem Beispiel um den gewünschten Effekt zu erhalten, eine Variante gewählt, die günstig und recht simpel ist.
Um den Reißlack-Effekt zu demonstrieren, wird hier als Beispiel eine bereits schwarz vorlackierte Platte verwendet, wobei die erzeugten Risse später die Farbe der vorlackierten Platte haben werden.
Als erstes wird die Platte angeschliffen z.B. mit einem Schleifpad / Schleifvlies.
Jetzt wird Tapetenkleister mit einem Tapezierpinsel auf die gesamte Platte gestrichen.
Hierbei gilt die Devise, lieber zuviel als zuwenig!
Die Schichtdicke des Kleisters bestimmt, wie der Lack später reißt. Trägt man den Kleister zu dünn auf, wird der Lack später kaum oder garnicht aufreißen. Trägt man den Kleister richtig dick auf, wird man später viele, größere Risse erhalten.
Nun wird eine satte, deckende Schicht Wasserbasislack auf die Platte aufgetragen.
Es ist zu empfehlen, dass die Farbe die im diesem Schritt aufgetragen wird einen guten Kontrast zu der Farbe hat, in der die Platte vorlackiert wurde, da der Effekt dann am besten zur geltung kommt.
Anschließend kommt die Platte bei ca. 60-70°C in den Trockenraum.
Im Trockenraum passiert nun folgendes:
Da Kleister größten Teils aus flüchtigen Stoffen (Wasser) besteht, und diese beim erwärmen des Kleisters austreten, wird durch das austreten der flüchtigen Stoffe, die darüberliegende Lackschicht aufgerissen und die Dämpfe entweichen.
Nachdem alle flüchtigen Stoffe aus dem Kleister ausgetreten sind und die Platte trocken ist, kann diese aus dem Trockenraum geholt werden (die Trockenzeit hängt von der Schichtdicke des Kleisters ab).
Nun wird der Klarlack gespritzt.
Da die Oberfläche der Platte nach dem trocknen (durch das aufreißen der Lackschicht) etwas rau ist, wird die Oberfläche nach dem 1. mal Klarlack spritzen vermutlich nicht richtig glatt werden und es werden kleine Pickel im Klarlack sein. von der Idee, den Klarlack auf einmal so dick zu spritzen, dass die Oberfläche glatt wird ist abzuraten wenn die Pickel zu groß sind, da man den Klarlack sonst überbeschichtet oder man bekommt Läufer, falls man ein nicht liegendes Teil lackiert.
Falls man den Klarlack beim 1. mal spritzen nicht ohne Pickel hinbekommt, wird der Klarlack nun nachdem er trocken ist mit Nassschleifpapier der Körnung 1200 und einem harten Schleifklotz nass angeschliffen, bis die Pickel weg sind und die ganze Fläche matt ist. Dann wird zum 2. mal Klarlack gespritzt und fertig!
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