Schleiflack-Technik


Dadurch, dass bei dieser Technik unzählige mikroskopisch kleine Kratzer in den Lack gemacht werden, ist es wichtig, dass sie auf Klarlack angewendet wird, da dieser am Ende durch das schleifen eine helle, gräuliche Farbe bekommt. Wird die Technik auf einem Einschicht bzw. Industrielack angewendet, wird das Endergebnis vermutlich von diesem Beispiel abweichen.

Es ist zu empfehlen, diese Technik auf dunklen Lack-Farben anzuwenden, da der Effekt auf dunklen Farben besser zur geltung kommt, als auf hellen Farben.

 

Um den Effekt der Schleiflack-Technik zu demonstrieren, wird hier als Beispiel eine bereits schwarz vorlackierte Platte verwendet.

Die Platte wurde mit einem schwarzen Basislack und 2K-HS-Klarlack lackiert.

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Bei der Wahl des Motivs das auf die Platte geschliffen werden soll, ist darauf zu achten, dass in dem Motiv keine Schattierungen vorhanden sind, sondern nur gleichmäßig gefärbte Flächen mit harten Kanten, da Schattierungen durch das schleifen nicht dargestellt werden können.

Wenn das passende Motiv gefunden ist, wird dieses wie bei diesem Beispiel aus Oramask 810 Plotterfolie mit einem Plottergerät ausgeplottert, oder es kann auch auf eine andere stabile Folie übertragen und mit einem Schriftschneidemesser ausgeschnitten werden.

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Nachdem die ausgeschnittenen Flächen die geschliffen werden sollen von der Folie entfernt wurden, wird die Folie mit hilfe von Übertragungsfolie auf die Platte geklebt (Die Kanten am besten mit einer Rakel richtig fest andrücken, damit die Folie beim schleifen gut hält und sich nicht löst) und die freien Stellen die nicht geschliffen werden sollen werden abgeklebt.

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Jetzt geht´s an´s schleifen. Hierfür benötigt man Bims-Mehl und einen Schleifmodler-Pinsel.

Je nach größe des Motivs, wird nun ein dementsprechend großes Häufchen Bims-Mehl auf die Platte geschüttet.

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Nun wird das Bims-Mehl entweder von links nach rechts, oder von oben nach unten mit dem Pinsel mit ordentlich Druck (nicht aufdrücken wie ein Schmied) wieder und wieder über die ganze Länge des Motivs hin und her gestrichten. Dabei ist darauf zu achten, dass beim streichen immer genügend Bims-Mehl vor dem Pinsel hergeschoben wird, und die Streichrichtung immer beibehalten wird, um am Ende eine gleichmäßig geschliffene Fläche zu erhalten.

Geduld ist bei diesem Streichvorgang eine wichtige Voraussetzung!

Wer hier meint das mal schnell machen zu können, wird mit ungleichmäßig tiefen Kratzern, ungleichmäßigen Flächen und unsauberen Kanten bestraft. Wer diesen Streichvorgang hingegen mit ausreichend Geduld angeht, wird mit schön gleichmäßigen Flächen und sauberen, scharfen Kanten belohnt. Bei diesem Beispiel hat der Streichvorgang ca. 1 Stunde gedauert.

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Anschließend wird das Bims-Mehl mit einem Handbesen von der Platte gekehrt und die Platte gründlich mit einer Luftdruckpistole abgeblasen.

Dann werden die Klebestreifen und die Folie von der Platte abgezogen und die Platte wird mit Wasser abgespült, um die letzten Mehlreste von dem Motiv zu entfernen. Jetzt wird die Platte vorsichtig mit einem Schwamm und viel Wasser komplett abgerieben.

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Zum Schluss wird die Platte mit einem weichen Tuch (Baumwolle oder Mikrofaser) trocken gerieben und fertig!

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Hier noch ein paar Bilder von der fertigen Platte:

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